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Am 9. April 1940 hat Deutschland mit dem Unternehmen Weserübung die neutralen Staaten Dänemark und Norwegen überfallartig besetzt. Dänemark akzeptierte nach wenigen Stunden das Ultimatum der Deutschen, Norwegen lehnte ab. Die Schlacht um Narvik, welche die Deutschen fast verloren hätten, besiegelte letztlich das Schicksal Norwegens.

Im Norden Norwegens liegt der Ort Hattfjelldal. Hier wurde bereits im Jahre 1933 ein einfacher Landeplatz für Flugzeuge eingerichtet. Nachdem die Deutschen im Jahre 1940 die Kontrolle über das Gebiet übernahmen, begannen sie unverzüglich mit dem Ausbau des Flugplatzes. Mehr als 1000 Menschen waren am Ausbau beteiligt, hierbei wurden auch Arbeiter des Reichsarbeitsdienstes (RAD) herangezogen. Zuerst wurde der Platz mit Holz befestigt, später erfolgte der Ausbau mit einer Betondecke. Der Flugplatz ist der einzig noch bestehende betonierte Flugplatz in Norwegen und ist nach 70 Jahren immer noch täglich in Gebrauch.

Ziel des Ausbaus war die Nutzung des Flugplatzes für Tank-Zwischenstops der Junkers Ju 87. Dies wurde für Bombardierungen im Zusammenhang mit der Schlacht um Narvik genutzt.

 

Flugplatz Hattfjelldal

Mein Großvater leistete seinen Reichsarbeitsdienst in der Abteilung 2/376 in Hattfjelldal ab. Er war dort in der Zeit vom 17.07.1940 bis 08.11.1940 im Wehrmachtseinsatz Norwegen. Als Fahrer fuhr er einen Ford – V8 – 95 (3 to) Wagen.

Die norwegische Bevölkerung nahm die Arbeiter des Reichsarbeitsdienstes, die die Hakenkreuzbinde trugen, freundlich in Empfang. Sie dachten wohl, dass hier Österreicher zum Dienst gezwungen wurden. Die Arbeit war beschwerlich. Die Wege waren eng und teilweise unbefestigt. So kam es öfters vor, dass ein LKW in den Seitengraben rutschte und dort wieder herausgezogen werden musste.

Als Arbeitsmann erhielt er Ende September 1940 das Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern.

 

Ich hatte vor mehreren Monaten die Fotos an die Kommune Hattfjelldal geschickt. Nach einiger Zeit kam nun ein erneuter Kontakt zustande. Es gibt scheinbar nicht viele Fotos von Deutschen aus dieser Zeit. Von den Motiven wurden, soweit möglich, die Standorte ausfindig gemacht.

So kann ich hier ein Vorher-Nachher-Bild von der Brücke präsentieren. Vielen Dank dafür an Terje Drevlandsjø.